Heimatverein
Spalter-Land e.V.

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Jahresfahrt 2018 nach Torgau

Bilder: J. Estel

Fahrt nach Torgau 

Die Frühlingsfahrt des Heimatvereins am 12. und 13.Mai 2018 war gewissermaßen ein Nachtrag zum Reformationsjubiläumsjahr 2017. Erstes Ziel war Torgau an der Elbe im Freistaat Sachsen. Torgau war im Mittelalter die Residenz der sächsischen Kurfürsten, die vom dortigen Schloß Hartenfels das Land regierten. Das Schloß beherbergt heute ein Museum und wird außerdem für wechselnde Ausstellungen genutzt. Bemerkenswert sind die freitragende Wendeltreppe im Schlosshof, die man mit ähnlichen Konstruktionen in französischen Loire-Schlössern vergleichen kann und die Schlosskapelle die 1544 von Martin Luther eingeweiht wurde.
Georg Spalatin kam um 1508 nach seiner Priesterweihe als Prinzenerzieher nach Torgau, wo er zuerst ein Zimmer im Schloss zugewiesen bekam. Später belehnte ihn Friedrich der Weise mit einem der Priesterhäuser, das als einziges seiner Art noch heute zu besichtigen ist und so einen Eindruck über die Wohnverhältnisse im 16. Jahrhundert vermittelt. Im diesem Haus ist heute eine Ausstellung zu Spalatin und dem Komponisten Johann Walter, der als „Urkantor“ der evangelischen Kirchenmusik gilt, zu finden.
Ein Ereignis aus der neueren Geschichte machte Torgau der Welt bekannt. Am 25.April 1945, trafen sich auf der dortigen Brücke über die Elbe amerikanische und sowjetischen Truppen und leiteten damit das Ende des zweiten Weltkriegs ein. Die Brücke von damals wurde inzwischen durch einen Neubau ersetzt, aber ein Denkmal und eine Dauerausstellung erinnern an dieses historische Geschehen.
Danach fuhren wir nach Altenburg, wo wir den Tag im dortigen Brauereikeller bei einem gemütlichen Beisammensein ausklingen ließen. In Altenburg war Spalatin ab 1525 Superintendant an der Bartholomäi-Kirche, wo wir das für ihn errichtete Denkmal besichtigten, welches am 31.10.2017 eingeweiht worden war. Nach einem kurzen Rundgang durch die Altstadt ging es weiter nach Zwickau, einer Stadt mit Bergbautradition. Erkennbar ist dies, unter anderem, an den Stützpfeilern am Mariendom, die dem Bauwerk Halt geben, falls alte Bergwerkstollen unter der Stadt einbrechen sollten. Zwickau verbindet man heute eher mit dem Bau von Autos. Zuerst produzierte hier die Firma Horch, zur DDR-Zeit der VEB Sachsenring den Trabi und jetzt VW mit Audi. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung machten wir uns auf den Heimweg, unterbrochen nur von einer Abendessenspause bei Himmelskron.

J. Estel


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